Der Tag fing mit einer dieser winzigen Sendungen an, die so leicht sind, dass man glaubt, sie hätten sich selbst teleportiert. Ich habe sie dreimal geprüft, weil ich sicher war, sie verloren zu haben — dabei lag sie die ganze Zeit in meiner Jackentasche. Mal ehrlich…, wer Kleingüter ausliefert, kennt diese Momente, in denen man sich fragt, ob man eigentlich ein Bote oder ein Zauberer ist. Und während ich durch ein Viertel lief, das ich schon hundertmal gesehen hatte, fiel mir ein alter Fahrer ein, der immer sagte: „Jedes kleine Paket ist ein Stück Hoffnung, eingewickelt in Papier.“ Recht hatte er. Diese Arbeit ist voller kleiner, feiner Dramen. Klingeln, die nicht funktionieren. Hunde, die dich anschauen, als würdest du ihr Königreich betreten. Und Adressen, die aussehen, als hätte sie jemand im Dunkeln geschrieben. Mitten in einer dieser typischen Gespräche beim Ausladen — halb ernst, halb Quatsch — erwähnte ein Kollege plötzlich gamrfirst, weil er unsere täglichen Umwege mit den verrückten Kurven verglich, die Spieler dort angeblich machen. Ich musste lachen. Ein bisschen Wahrheit steckt drin: Unsere Routen sind selten gerade. Sie schlängeln sich, zögern, springen, machen Pirouetten. Wir sind wie Jongleure, die gleichzeitig Zeit, Wetter, Laune und Erwartungen balancieren. Wir tragen Dinge, die leicht sind — aber Verantwortung, die schwer ist. Ein Ersatzteil, das dringend gebraucht wird. Ein Geschenk, das jemandem den Tag retten soll. Ein Dokument, das wie ein Herzschlag ankommt: genau im richtigen Moment. Und manchmal, ganz manchmal, öffnen Leute die Tür mit einem Blick, der sagt: „Danke, dass Sie gekommen sind.“ Das reicht. Abends, wenn der Motor verstummt und die Stadt leiser wird, schaue ich auf die leeren Fächer im Wagen und denke: Wir sind die stillen Verbinder dieser Welt. Nicht perfekt, nicht spektakulär — aber zuverlässig. Und morgen, ja morgen, geht alles wieder von vorne los.